Vorzeichnung für eine Begleiterin der Thusnelda.
Das unscheinbare Blättchen zeigt eine überraschende neue Dimension des Gemälde  In Öl ist die Dame plötzlich barbusig. Das entscheidende ist aber, dass ihre Rüstung auf dem Ölbild dennoch wieder verwendet wird, und zwar bei einem männlichen Teilnehmer des Gefangenenzug, etwas weiter links hinten.

Ein solcher Transfer eines Kleidungs- bzw. Rüstungsdetails von einer Frau zu einem Mann ist unhistorisch (freundlicher Hinweis Sven Schütte), was auch Piloty nicht unbekannt gewesen sein kann, und ohne gewichtige Gründe kaum vorstellbar. Hier tun sich Abgründe hinsichtlich eines egalitären Rollenverständnis der Geschlechter bei den Germanen auf -  in Pilotys Augen. Damit wäre der Kontrast zu den Römern auch auf dieser Ebene weiter akzentuiert. Nicht nur hinsichtlich der Dekadenz der Römer im Vergleich zur Frische der Germanen. Im Ölgemälde ist dann doch alles wieder bei den Konventionen: Auch die Germanin ist unbewaffnet.

 

Dessin préparatoire au même tableau, pour une compagne de Thusnelda.
Il y a une variante surprenante. La dame porte sur le dessin  une cuirasse - un brin fantaisiste - de guerrier , dans la peinture elle apparait le sein nu.

Mais son armure n'est pas disparue, simplement transférée sur le Germain plus à gauche.
C'est comme si Piloty n'avait pas encore osé aller publiquement jusqu'à l'égalité entre homme et femme sur les champs de bataille. Dans la peinture, il n'y a que la banalité habituelle, la décadence romaine confrontée à la vitalité chez les Germains - les armes plus traditionnelles de la femme également chez les Germaines.