"Mutterliebe". Zeichnung von 1851.
Die Invention scheint sich einer gewissen Beliebtheit erfreut zu haben. jedenfalls gibt es eine Umrisszeichnung, wohl Durchzeichnung des vorliegenden Blattes, die 1983 im New Yorker Kunsthandel angeboten wurde.
Auf den ersten Blick fügt sich das scheinbare Genreblatt in die Arbeiten, die er gleichzeitig zur Unterhaltung seiner Kinder gemacht hat.
Aber wie oft bei Kaulbach, dürfte auch hier ein Hintersinn vorliegen, der das Blatt den Karikaturen nähert: Ist es eine Persiflage der "Madonna lactans"? Oder gar eine Kreuzung aus deren üblicher Ikonographie und der der Römischen Wölfin, hier dann vermenschlicht als Dea Roma? Die Milch der römischen Wölfin hat den Künstler jedenfalls zu einer späten bitterbösen antiklerikalen Karikatur angeregt.

 

Wilhelm von Kaulbach, Amour maternel, dessin de 1851
Au premier abord, un dessin à rapprocher aux dessins faits pour ses enfants ou bien un thème de genre.
Il se trouve ici parmi des caricatures, car inimaginable sans des précédents chrétiens comme la Vierge au lait ou ceux de la mythologie classique, tel la Louve romains qui nourrie par son lait les jumeaux Romulus et Remus, fondateurs mythique de la ville de Rome (lien vers une autre caricature tardive dans laquelle Kaulbach a concentré tout son dégoût pour l'institution de l'église).